Paul Sellers und Rex Krüger stellten in ihren YouTube-Kanälen zuletzt eine Variante vor, die ohne Schraube zum Feststellen auskommt: an einem Rundstab wird eine keilförmige Aussparung ausgearbeitet, der innenliegend im Griff die Stange mit dem Messer oder Dorn arretiert. Dieses Streichmaß baute ich mit Material aus der Restekiste nach: Walnuss und Ahorn. Als Dorn dient ein Stahlstift, bei dem der Kopf entfernt wurde. Der Griff ist 2,5 x 5 x 7,5 cm groß, Die Stange hat einen Querschnitt von 19 mm x 22 mm, der Dübel mißt 10 mm im Durchmasser. Verwendetes Werkzeug waren verschiedene Handhobel, Handsägen, Streichmaße, Stemmeisen, eine Lie Nielsen Dübelplatte und Forstnerbohrer. Als Oberflächenbehandlung wählte ich Leinölfirnis.
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Klemmhilfe Hobel
Diese simpel aufgebaute Klemmhilfe ist ein guter Helfer unterwegs und in Bastelkellern, in denen eine anständige Hobelbank fehlt. In die Hobelhilfe können dünne Leisten genauso wie breitere Rahmenhölzer eingespannt werden, sodass diese mit dem Handhobel sicher abgehobelt werden können. Bei Bedarf kann die Klemmhilfe mit einer Schraubzwinge noch an einem Tisch befestigt werden. So können kleinere Leisten, welche sonst gefährlich zum Hobeln sind, sicher gehalten werden. Bei sehr unebenen Hölzern ist diese Klemmhilfe einer Bankzange sogar vorzuziehen, da das Werkstück durch die vollflächige Auflage auf dem Boden meist sicherer eingespannt werden kann.
Thonet Freischwinger
Thonet produziert diesen Stuhl nach dem Entwurf von Marcel Breuer. Eine Stahlrohrkonstruktion in Verbindung mit Sitzfläche und Lehne. Das Wiener Geflecht ist in diesem Fall mit einem Nut-/Federsystem eingeleimt. Die Nut kann vorsichtig mit dem Foredom Schnitzaufsatz geöffnet werden. Dann muss eine neue Geflechtmatte eingeleimt werden. Diese wird im feuchten Zustand verarbeitet. Um eine möglichst hohe Qualität zu erreichen, spanne ich die Geflechtmatte vor der Verarbeitung auf einen Rahmen und tausche z.B. gespaltenes Rohr aus. Material und Werkzeug: Geflechtmatte, Peddigrohrschiene, Keile, Leim, Polsterhammer, Schraubzwingen.
Gründerzeitstuhl mit Wiener Geflecht
Material: Stuhlflechtrohr 2,0mm für die Längs- und Querschichten Stuhlflechtrohr 2,2mm für die Diagonalen Stuhlflechtrohr 3,3mm für die Umrandung. Werkzeug: Polsterhammer, spitze Ahle, flach gebogene Sattlerahle, Kombizange, Haltekeile, Hautleim, Holznägel. Das Geflecht wird schrittweise in die Sitzfläche eingezogen und verknotet. Bei der Lehne wird das Geflecht mit Hautleim eingeleimt. Sowohl bei der Sitzfläche als auch der Lehne werden erst Spannschichten eingezogen, die die Basis für das Geflecht bilden. Erst danach kann geflochten werden. Das Material wird feucht verarbeitet.
Kombi-Stoßlade
Kürzlich zeigte der YouTube-Kanal von DICTUM den Bau zweier Stoßladen.
Die Pläne lud ich von der DICTUM-Homepage herunter. Meine Version kombiniert nun beide Versionen zu einer Stoßlade, mit dem Kompromiss, dass die Länge der bearbeiteten Teile durch die Führung für die Gehrungslade beschränkt ist, was aber in der Regel kein Problem ist, da die Objekte meist klein sind und weitere Stoßladen zur Verfügung stehen.
Auf der Hobelbank kann sie mit Zwingen oder in der Hinterzange fixiert werden. Bei schwierigen Hölzern kann auch auf Zug gehobelt werden; dazu ist der ggf. vorhandene Hot Dog der No 62 zu entfernen.
Die Blumenbank
Freunde wünschten sich eine niedrige Bank, auf der verschiedene Pflanzen Platz finden sollten. Das Design sah sechs Beine vor, die in der Art von Kopfbändern dekorativ verstrebt sein sollten. Das verwendete Ahornholz war vor Jahren im Sägewerk geschnitten worden und wurde nun maschinell auf die gewünschten Querschnitte gebracht.
Sämtliche Verbindungen wurden dann von Hand als Schlitz- und Zapfenverbindungen hergestellt. Vor dem Zusammenbau wurden alle Teile händisch gehobelt. Die Befestigung der Deckfläche erfolgte mit dekorativ, mit sichtbaren Schrauben und von oben.
Als Werkzeuge dienten u.a. eine Maffell Tauchsäge, verschiedene Handhobel, Lochbeitel und normale Stemmeisen, Grundhobel, Streichmaße, Schmiegen und Starret Kombiwinkel.
Holzhammer Cumaru und Garapa
Der Kopf des Holzhammers besteht aus Cumaru und Garapa, der Stiel aus Cumaru. Alle Fasen, sowie der Steil wurden mit Stechbeiteln in die entgültige Form gebracht. Die Fixierung des Kopfes erfolgte über zwei Keile aus Garapa und Edelstahl. Die Schleifarbeiten erfolgten mit dem Festool ETS EC 150/3 EQ.
Tagebuch
Ein Tagebuch mit 1,5-2mm Leder umschlagen, punziert, bemalt, gefärbt. Die Buchseiten innen sind aus 5mm Eiche. Die Gravur wurde vergoldet. Der Verschluss ist aus 1mm Neusilber. Die Buchecken sind aus 0,5 mm Neusilber. Das Kopfband wurde mit Perlen verziert. Beides mit einer Laubsäge ausgesägt, gebogen, verlötet und vergoldet. Die erste Seite des Buches wurde mit einem Linoldruck verziert.
Stollenzinken
Bei einem anstehenden Möbelprojekt sind Zargen und Stollen wie bei einem klassischen Tisch miteinander zu verbinden. Üblicherweise treffen sich die Zapfen der Zargen in den Zapfenlöchern auf Gehrung.
Hier wollte ich anhand eines Musters eine Variante ausprobieren: die Zapfen sollen untereinander mit Fingerzinken verbunden werden. Keiner der mir bekannten Schreiner konnte mir eine Fachbezeichnung nennen, weswegen ich sie „Stollenzinken“ nennen möchte.
Ich verwendete Abfallholz von anderen Projekten. Als Werkzeuge kamen Japansägen, Stemmeisen, Streichmaß und Winkel zum Einsatz.
Kumiko Wall-Art
@hopwood_goods
Dieses kleine Kumiko-Panel habe ich aus Linde hergestellt und einen dekorativen Rahmen dafür aus recycelter Eiche hergestellt. Die Gehrungen des Rahmens wurden mit der Dozuki Japansäge grob vorgearbeitet und dann mit dem Stanley no.5 in der Gehrungs-Stoßlade passend bestoßen. Oberflächenbehandlung des Rahmens erfolgte mit Leinölfirnis, das Kumiko-Panel ist unbehandelt.































