Ausgangsmaterial sind Fichtenbohlen und -kanthölzer, die zunächst abgerichtet und anschließend auf das gewünschte Maß gehobelt und abgelängt werden. Dies kann natürlich mit Maschinen getan werden, es ist aber auch eine schöne Erfahrung dies – wie hier geschehen – mit der Rauhbank und der Gestellsäge zu erledigen.
Da die Beine um 8° ausgestellt sind bietet es sich an diese gleich zu Beginn schräg anzuschneiden. Anschließend werden die Zapfen mit den dazugehörigen Zapfenlöchern angerissen. Nach dem aussägen der Zapfen wird eine V-Nut eingeschnitten in die später bei der Endmontage ein Keil eingeschlagen wird. Eine Bohrung am Nutgrund verhindert das Aufsplittern des Holzes bei zu starkem Einschlagen des Keils.
Nachdem die Zapfenverbindung gefertigt ist kann das Anreißen des Weißschwanzblattes durchgeführt werden. Dies funktioniert am besten durch auflegen auf die bereits eingesteckten Beine. Nun wird zunächst der Weißschwanz ausgesägt und anschließend die Beine passend ausgestemmt. Hier muss auf eine stramme Passung geachtet werden. Das Weißschwanzblatt darf sich nur mit dem Hammer einschlagen lassen. Ist es eingeschlagen sollte es nicht mehr gelöst werden, da es sonst zu Ausrissen kommt. Daher ist der Nutgrund gleich sauber auszuarbeiten und nachzumessen um Nacharbeiten zu vermeiden.
Abschließend wird der Querriegel zum Aussteifen des Hockers gefertigt. Er wird durch ein Keilschloss links und rechts gesichert. Nach dem Aufsetzen der Sitzfläche werden die Keile in die Zapfen eingeschlagen, sodass die Verbindung festklemmt und ohne Leim auskommt. Die Keile werden nun mit einer nicht geschränkten Säge zusammen mit dem beim Anriss berücksichtigten Überstand des Zapfens bündig mit der Sitzfläche angesägt. Mit dem Kantenhobel bzw. dem Stemmeisen können falls gewünscht Fasen angebracht werden.
Hier habe ich ein sehr altes Beil restauriert. Nach dem Entrosten habe ich es abgeschliffen bis Körnung 400 und dann kaltbrüniert. Danach erfolgte ein Stonewash-Finish. Beim Stiel aus Esche habe ich mich mal mit Beflammen probiert. Scheide und Holster sind aus vegetabil gegerbtem Rindsleder. Die Sattlernaht habe ich (unter anderem) im Dictum-Video gelernt und ganz klassisch mit der Schwertahle angefertigt. Ich arbeite am liebsten mit dem Fil au Chinois Leinengarn. Das Leder ist mit Dictum Lederfett behandelt.
Immer etwas unhandlich und vom Material her nicht gerade schön: die Ersatzbatterien für’s Hörgerät fanden nie so richtig einen Platz in der (Hosen)tasche. Also wurde aus einem Reststück (hier: Korallenpalisander) ein kleiner Handschmeichler unter Verwendung der Oberseite des Originalblisters gedrechselt. Entnahme -und Befüllung-erfolgen über eine Bohrung auf der Unterseite, als Drehachse fungiert eine M3 Gewindeschraube, das Gegengewinde wurde direkt ins Holz eingeschnitten. Idee, Entwurf und Ausführung: Christoff Gutermann, Werkstätte für Nützliches und Feines, Kornelimünster.
Ein etwas anderer River Table mit Glas statt Epoxidharz. Zum Einsatz kam unter anderem eine Festool OF 1010 und diverses Handwerkszeug. Verleimt wurde mit Fischleim und es wurde mittels Schellack mattiert.
Das alte Hohlmesser, von dem ich hoffte es wäre schnell verwendbar, entwickelte sich zum Sorgenkind. Es war eine Menge Arbeit nötig um es in guten Zustand zu bringen: Es musste komplett neu in Form geschliffen werden, ein Riss im Rücken geschweißt, die Zwingen neu gelötet und poliert. Neu gehärtet und angelassen. Griffe aus Birnenholz gedrechselt, poliert und mit Leinöl eingelassen. Das Messer kann jetzt endlich zum Bogenbau verwendet werden um unregelmäßig gewachsene Oberflächen zu entrinden.
Spontan aus einem frisch gefällten Kirschbaum gedrechselt. Oberfläche fein gedreht, ansonsten roh belassen. Durchmesser 22,5/ / Höhe 44 cm – jetzt nur noch ein wenig auf die Poesie der Trockenrisse warten… Christoff Guttermann, Werkstätte für Nützliches und Feines, Kornelimünster.