Selbstgezimmerte Sägeböcke aus Fichtenbalken und Lärchenbrettern als Versteifung. Zuschnitt und Verbindungen mit japanischer Säge Ryoba 240, Bildhauereisen und Schweifhobel. Oberflächenfinish mit Leinöl
Archiv der Kategorie: Traditionelle Techniken
Keil für Federhobel
Forstaxt neu einstielen
Die Stile meiner beiden Forstäxte waren jeweils am Auge stark beschädigt, zudem war das Blatt zu locker. Demnach habe ich mit entschlossen, das beschädigte obere Ende der Stile abzusägen und anschließend den restlichen Stil mit dem Exzenterschleifer abzuschleifen und am Ende zu verjüngen, sodass er wieder ins Auge passt. Zum Einstielen habe ich mit der Dübelsäge, welche einen sehr feinen Schnitt ermöglicht, einen kleinen Keil in den Stil gesägt, in welchem ein zuvor zugesägter Eichekeil getrieben wurde. So sind die Stile wieder fest mit den Blättern verbunden. Zum Schluss habe ich die Äxte zum Rostschutz mit Kamelienöl eingerieben.
Handbeil Restauration
Nachdem beide Beile sehr verrostet waren und mit dem Nacken als Hammer benutzt wurden, waren sie recht in schlechten, deformierten Zustand. Zunächst habe ich unter ständigem Kühlen mit der Fächerscheibe und dem Winkelschleifer das Blatt abgeschliffen und später mit einer Einhiebfeile und einem Schleifstein die Schneide wieder angeschliffen. Der Stil wurde mit dem Exzenterschleifer abgeschliffen und mit Walnussöl eingeölt. Den Kopf habe ich grundiert und mit Kunstharzlack schwarz lackiert – die blanken Stellen sind zum Rostschutz mit Kamelienöl eingeölt.
Gehrungszwingen
Bei einem aktuellen Projekt waren auf Gehrung besäumte Leisten L-förmig zu verleimen. Mit traditionellen Zwingen fällt dies schwer, meistens werden zusätzliche Hände benötigt. Ich benutzte deshalb meine speziellen, selbst aus Holz gefertigten Zwingen, die die Teile zuverlässig aneinander pressen. Die Keile haben eine doppelte Neigung, so dass sie automatisch in die Ecken der Zwingen finden. Nach einer halben Stunde können die Zwingen abgenommen werden; der ausgetretene Leim wird nach dem Aushärten entfernt.
Schreinerklüpfel
Der Kopf des Klüpfels wurde auf der Bandsäge aus einem Eschebohlen herausgesägt, anschließend auf dem Tellerschleifer geschliffen und die Kanten mit dem Ralihobel angefast. Der Stil ist nach oben verjüngt und in der Bohrung mit einem Eichekeil verkeilt. Der Keil sowie die Keilnut wurden mit der Dübelsäge gesägt, welche einen sehr feinen und ausrissfreien Schnitt ermöglich.
Bohrschablone für Topfbänder
Das Einsetzen von Topfbändern ist an sich recht einfach, jedoch hat man schnell Ungenauigkeiten beim Anbringen der Bohrungen beisammen, welche dafür sorgen, dass die Türe nicht ordentlich schließt oder viel nachträglich eingestellt werden muss. Mit dieser schnell hergestellten Bohrschablone gelingt der Einbau von Topfbändern problemlos.
Schubkästen aus Ahorn mit Schwalbenschwanzzinkung
Diese Schubkästen mit Schwalbenschwänzen als Eckverbindung wurden aus Ahorn für moderne Vollauszüge eines namhaften österreichischen Herstellers gefertigt. Zum Sägen der Verbindungen hat die Dozuki Super Hard im harten Ahorn hervorragende Dienste geleitstet. Die Schubladenseiten gehen tiefer als das Schubkastenvorderstück bzw. -hinterstück, da sich das Unterteil der Schubladenseiten in den Auszügen befindet. Die Böden bestehen aus Birke-Multiplex und befinden sich in Nuten in den Seiten, unterhalb von Schubladenvorder und -hinterstück sind die Böden geschraubt. Oben wurde der Schubkasten umlaufen mit der Oberfräse gerundet, die unteren Kanten der Schubladenseiten wurden mit einem Flachwinkel-Einhandhobelleicht angefast. Um eine Gelbfärbung des Ahorns durch UV-Strahlung (und Leinöl) zu verhindern, erfolgte die Oberflächenbehandlung mit einem weiß pigmentierten Hartwachsöl.
Bau eines Grundhobels
Grundhobel sind ein schönes Werkzeug, allerdings sehr teuer. Deshalb wurde der folgende Grundhobel selbst gebaut. Ziel war es, einen Grundhobel zu bauen, mit dem auch Nuten, zum Beispiel für Schubkästenböden, nachgearbeitet werden können. Als Eisen wurde deshalb ein Ersatzeisen für den kleinen Grundhobel von Veritas verwendet, welches eine Breite von 6 mm aufweist. Der Hobelkörper wurde aus Eiche gefertigt. Um den Grundhobel besser greifen zu können, wurde im Gegensatz zu den traditionellen Modellen von z. B. Ulmia eine Leiste aufgeleimt, aus der dann mit Bandsäge und Bandschleifer Griffe ausgearbeitet wurden. Die Oberflächenbehandlung erfolgte mit Kamelienöl. Die Jungfernfahrt erfolgte bei meinen Ahorn-Schubkästen.