Freunde hatten aus Italien zwei eigentlich bequeme Lehnstühle mitgebracht. Bei dem einen waren diverse Leimverbindungen lose. Er ließ sich leicht zerlegen, und dabei fand ich Zapfen vor, die – in den aufeinander treffenden Schlitzen – als Fingerzinken miteinander verbunden waren. Beim zweiten Stuhl wurde bei einer vorangegangenen Reparatur die Lehne kopfüber eingebaut, und die entsprechenden Verbindungen waren gut verleimt, so dass das Zerlegen etwas mühsamer wurde. Ich spannte den Stuhl zwischen den Beinen der Hobelbank so ein, dass die Verbindungen mit viel Kraft auseinander gezogen wurden. Nach mehreren Stunden versagte der Leim. Anschließend wurden sämtliche Leimrückstände entfernt und die Stühle wieder zusammengebaut. Als Werkzeug wurden unter anderem Ganzstahl-Schraubzwinge und Rohrzwingen (Pipe Spannelemente) benutzt.
Autor: Peter Gwinner